Grappa

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    Die Geschichte des Grappa reicht über eintausend Jahre zurück. Man streitet sich, ob die Araber oder die Burgunder den italienischen Bauern die Kunst des Destillierens brachten. Auf jeden Fall gehen die ersten dokumentarischen Erwähnungen des Tresterbrandes bis ins 9. Jahrhundert zurück. Da die Bauern zu der damaligen Zeit nicht viele Lebensmittel für sich hatten, kamen Sie auf die Idee der „Resteverwertung“.
    Die Tresterreste der Weinherstellung lagen ungenutzt herum und wurden an die Schweine verfüttert. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, also begann man den Trester zu destillieren. Anfangs nicht gerade lecker, wurde der Brand nach und nach verfeinert. Die Herstellung des Grappas wurde streng reglementiert, den Bauern wurde lediglich erlaubt, kleine Mengen für den Eigenbedarf zu brennen, daher galt der Grappa bis ins 15. Jahrhundert als „Arme Leute Schnaps“.
    Durch ständige Verbesserung des Destillationsverfahrens über Generationen hinweg, wurde aus dem billigen Bauernfusel eine edle und unverwechselbare Spirituose. Die Grappa, wie es korrekt heißt, wurde zum italienischen Nationalgetränk. Im ersten Weltkrieg bekamen die Soldaten täglich eine Ration Grappa, um die Leiden des Krieges zu mildern. Seinen schlechten Ruf als „Arme Leute Schnaps“ verlor der Grappa allerdings erst Mitte des 20. Jahrhunderts, nach dem das Destillierverfahren technisch optimiert wurde und die Touristenwelle der 50er / 60er Jahre den Grappa mit nach Hause brachte.

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